Liebe Leserinnen und Leser!
Die jüngste Bürgervereinsrunde mit dem Oberbürgermeister fand wieder als Online-Veranstaltung statt. Wir hatten fünf Fragen eingereicht, die wir Ihnen nachfolgend gerne mit den Antworten der zuständigen Referate zur Kenntnis bringen möchten:
Internetversorgung im Siedlungsbereich Kubinstraße/Laténestrasse
In diesem gesamten Bereich gibt es derzeit lediglich eine 16 Mbit-Leitung.
Das mag vor 20 Jahren mal angebracht gewesen sein. Aber in Zeiten von Homeoffice, das sich wohl verstärkt durchsetzen wird, und im Hinblick darauf, dass es in diesem Bereich mehrere Gewerbetreibende gibt, ist das natürlich viel zu wenig. Unseres Erachtens wird hier mindestens eine 50.000er-Leitung benötigt. Versuche einzelner Bürger, eine bessere Leistung zu erzielen, sind fehlgeschlagen, weil die dort verlegten Leitungen dies nicht hergeben. Unserer Kenntnis nach gilt diese geringe Leistungsfähigkeit auch noch für andere Bereiche in unserem Zuständigkeitsbereich. Welche Möglichkeiten der Einflussnahme hat hier die Stadt? Können wir eventuell auch selbst aktiv werden und wenn Ja, wo wäre die richtige Anlaufstelle für uns?
Antwort:
Für den Bereich Eichenlöhlein, Kubinstraße/Laténestrasse wurde seitens der Deutschen Telekom im Rahmen des Bayerischen Breitbandförderprogramms im Jahr 2017 ein eigenwirtschaftlicher Ausbau mit Vectoringtechnik gemeldet. Der Ausbau hat sich bedauerlicherweise verzögert. Gemäß Auskunft der Telekom sollte der Ausbau bis spätestens November 2021 erfolgt sein.
Nach dem Ausbau stehen Bandbreiten von 100 Mbit/s bis 250 Mbit/s zur Verfügung.
Rad-/ Gehweg am Worzeldorfer Kirchsteig
Der kurze Rad-/Gehweg zwischen dem Anwesen Worzeldorfer Hauptstraße 15 und dem Anwesen Worzeldorfer Kirchsteig 30 wurde bisher offensichtlich übersehen.
Auch der müsste schon längst einmal saniert werden. Ein vorsintflutartiges Gitter versperrt hier die zügige Durchfahrt für Radfahrer. Der Unterboden ist schlammig und durch eingewachsenes Unkraut schmal. Eine Radvorrangroute schaut für uns anders aus. Insbesondere hakt es auch, wenn es um den Winterdienst geht. Dieser Radweg ist genauso nicht in der Kategorie 1 für den Winterdienst gelistet, wie der an der Radrunde. Das bedeutet auch hier – kein Räum- und Streudienst. Alle Beteuerungen für bessere Radverbindungen verhallen, wenn solche Ungereimtheiten unseres Erachtens nicht abgestellt werden.
Wir bitten daher, diesen Weg in einen befahr- und begehbaren Zustand zu versetzen.
Dies könnte im Zuge des im Oktober 2021 geplanten Ausbaus des direkt angrenzenden Gehwegs in der Worzeldorfer Hauptstraße zwischen dem Anwesen 17 und An der Radrunde geschehen
Antwort:
Es handelt sich um einen beschränkt öffentlich gewidmeten Weg mit Baulast durch die Stadt Nürnberg, der sich weitgehend in Privateigentum befindet. Der Weg ist wassergebunden mit Schottertragschicht befestigt. Regeneinläufe für die Oberflächenentwässerung fehlen auf ganzer Weglänge. Ein Ausbau bzw. Asphaltierung des Weges ist derzeit nicht angedacht. Zum einen hängt dies an den fehlenden grundstücksmäßigen Voraussetzungen. Es gibt im Moment auch keine entsprechende Straßenplanung und keine Planungen zur Oberflächenentwässerung bzw. der Finanzierung. Besonders schlechte Stellen werden durch den zuständigen SÖR- Bezirk im Rahmen des laufenden Unterhalts zeitnah aufgeschottert und instandgesetzt.
Winterdienst Radwege:
Im Stadtgebiet Nürnberg werden die Radwege im Winterdienst einheitlich behandelt. Dabei wird auf den stark frequentierten Strecken ein gesichertes Radwegenetz abgestuft zur Verfügung gestellt. Maßgebend für die Sicherungseinstufung der Radwege sind die Streckenbelastungszahlen. In Zusammenarbeit mit dem Radverkehrsbeauftragten der Stadt Nürnberg und dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) wurde das im Winter zu sichernde Radwegnetz abgestimmt und beschlossen. Danach wurden folgende Prioritätseinteilungen vorgenommen:
In Stufe 1 werden alle Radwege innerhalb der geschlossenen Ortslage gesichert, die in und an SÖR zugeordneten Grundstücksflächen verlaufen und als gemeinsame öffentliche Geh- und Radwege gewidmet sind sowie die als Fahrradstraßen gekennzeichneten Fahrbahnen. Hier wird neben der bestehenden Anliegerverpflichtung für den Gehweganteil der Radweg in einem Zug mit gesichert.
In Stufe 2 werden alle innerhalb der geschlossenen Ortslage verlaufenden eigenständigen verkehrswichtigen Radwege gesichert; in Stufe 3 dann die sonst noch wichtigen Nebenstrecken. Diese Einteilung der Radwegsicherung befinden sich im Internet auf der Homepage des SÖR unter folgendem Link: https://www.nuernberg.de/imperia/md/verkehrsplanung/dokumente/stz_2005_radwegenetzplan_stand_01_2021_neu.pdf. Diese Einteilung wird natürlich regelmäßig (einmal jährlich) überprüft und ggf. angepasst.
Schneeräumung auf Rad- und Gehwegen
Ergänzend zu Punkt 2. Möchten wir erneut auf dieses Thema eingehen. Es gab in diesem Winter wieder einige Tage, an denen der Radweg An der Radrunde in Herpersdorf nicht genutzt werden konnte, weil er weder geräumt noch gestreut wurde. Das fällt allerdings in die Verantwortung der Stadt. Wegen einer unverständlichen Regelung unterbleibt dies bei uns beharrlich. Jede Regelung sollte auch Ausnahmen erlauben. An uns wurden wieder einige Klagen herangetragen, und keiner versteht, warum der Radweg
nicht geräumt wird. Dieser Weg wird auch im Winter stark genutzt, u.a. auch von Schulkindern. Wir sollten hier einmal die Frequenz zählen und dann mit einem Radweg vergleichen, der in der Innenstadt verläuft und aufgrund der städtischen Regelung öfter geräumt wird. Da schauen wir sicherlich nicht schlechter aus. Stattdessen verweist die bei uns geltende Regelung bei schlechtem Wetter die Radfahrer auf die vielbefahrene Fahrbahn. Wir bitten daher, diesen Rad- und Gehweg hinsichtlich seiner Priorisierung höher einzustufen, auch Bezüglich der Schneeräumung.
Antwort:
Im Stadtgebiet Nürnberg werden die Radwege im Winterdienst einheitlich behandelt. Dabei wird auf den stark frequentierten Strecken ein gesichertes Radwegenetz abgestuft zur Verfügung gestellt. Maßgebend für die Sicherungseinstufung der Radwege sind die Streckenbelastungszahlen. In Zusammenarbeit mit dem Radverkehrsbeauftragten der Stadt Nürnberg und dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) wurde das im Winter zu sichernde Radwegnetz abgestimmt und beschlossen. Die Ermittlung der Nutzungszahlen beruht dabei auf der regelmäßig durchgeführten Verkehrszählung Die Nutzungszahlen in Worzeldorf sind geringer als in anderen Stadtteilen bzw. in der Innenstadt. Der Radweg auf der Südseite der Straße An der Radrunde von Hs. Nr. 13 bis Übergang Herpersdorf wird in unterster Kategorie 3 gesichert. Die Sicherung des nördlichen Gehwegs und des südl. Radwegteilstücks zwischen Kinderhort bis Übergang Richtung Worzeldorf erfolgt in höchster Kategorie 1.Die Priorisierungen werden regelmäßig (einmal jährlich) überprüft und ggf. angepasst.
Umgehungsstraße in Worzeldorf
Im Zusammenhang mit der derzeitigen Diskussion hinsichtlich der Einbahnstraßenregelung in der Worzeldorfer Hauptstraße haben wir uns wieder an eine frühere Planung erinnert. Es ging seinerzeit um eine südwestliche Umfahrung des Wohngebiets An der Breiting zwischen Spitzwegstraße und An der Radrunde mit einer Bebauung des Gebietes zwischen Van-Gogh-Straße und An der Breiting, südlich der Straße An der Radrunde.
Das würde die Probleme in der Worzeldorfer Hauptstraße (Richtung der Einbahnstraße, Rad- und Gehweg-Verlängerung, Parkverbotszonen) beseitigen helfen.
Wir fragen daher an, ob dieses Thema noch in einer mittel- bis langfristigen Verkehrsplanung enthalten ist?
Antwort:
Die Idee einer Umgehungsstraße zwischen der Spitzwegstraße und An der Radrunde stammt aus den Überlegungen zur Ausweisung neuer Bauflächen entlang An der Radrunde im Zuge der Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme Nürnberg-Herpersdorf. Auch wenn die Trasse im Flächennutzungsplan noch vorgehalten wird, beschränkte sich die Entwicklungsmaßnahme schlussendlich auf Herpersdorf und
tangierte Worzeldorf nicht. Sie wurde 2014 bereits als vollständig abgeschlossen erklärt und die Entwicklungssatzung aufgehoben.
Grundsätzlich ist der Neubau von Straßen nur in Ausnahmefällen gerechtfertigt, beispielsweise wenn neue Baugebiete ausgewiesen werden. Denn ein solcher Neubau ist mit einem umfangreichen Flächenverbrauch und Eingriffen in Natur und Landschaft verbunden. Zudem führen Straßenneubauten in der Regel zu einer Zunahme der Verkehrsmenge im gesamten Umfeld, was für die Erreichung der verkehrlichen Ziele der Stadt Nürnberg kontraproduktiv ist. Das Fehlverhalten einzelner Verkehrsteilnehmender in der Worzeldorfer Hauptstraße rechtfertigt keinesfalls einen solchen Eingriff. Daher ist nicht beabsichtigt, die Überlegungen für den Neubau einer solchen Straße wieder aufzunehmen.
Information der Bürgervereine
Erneut möchten wir daran erinnern, dass uns bereits mehrfach in Aussicht gestellt wurde, für eine bessere Vorabinformation bei geplanten Vorhaben zu sorgen. Zum wiederholten Male (zuletzt bei der überraschenden Einbahnstraßenregelung in der Worzeldorfer Hauptstraße) hat dies leider nicht funktioniert. Wir wurden auch dieses Mal vor vollendete Tatsachen gestellt. Dabei wird doch immer wieder betont, wie wichtig die Rolle der Bürgervereine genommen wird, nicht zuletzt aufgrund ihrer guten Ortskenntnisse.
Wenn uns diese geplante Maßnahme vorher mitgeteilt worden wäre, hätten wir auch unsere Vorstellungen und Anregungen mit einbringen können und wir hätten über unsere üblichen Kommunikationswege die Bürger über Sinn und Zweck dieser Maßnahme informieren können. Dadurch hätten wir uns nachträgliche Irritationen sowie zahlreiche erboste Mails und Anrufe von Anwohnern und Verkehrsteilnehmern ersparen können, die uns vorgeworfen haben, wir hätten keine Ahnung davon, was bei uns vorgeht. Daher noch einmal unsere Bitte: Vorher informieren und unsere Ideen, wenn möglich, mit einbeziehen.
Antwort:
Die Beteiligung der Bürgerschaft im Vorfeld von Planungen ist ein wichtiger Baustein im Vorgehen der Verwaltung. Vorrangig sind die Bürgervereine erster Ansprechpartner hierfür, jedoch findet oftmals ein Austausch auch mit eigens formierten Initiativen oder anderen Anwohnenden vor Ort statt, die nicht Mitglieder des jeweiligen Bürgervereins sind. Auf Wunsch von Anliegern hat die Verwaltung im Sommer 2020 die unterschiedlichen Möglichkeiten in der Worzeldorfer Hauptstraße geprüft mit dem Ergebnis, dass ein Lkw-Durchfahrtsverbot nicht infrage kommt, sehr wohl jedoch eine Einbahnstraßenregelung. Dies wurde den Anwohnenden kommuniziert und um deren Unterstützung hinsichtlich eines Meinungsbildes vor Ort gebeten. Erst nach diesem Beteiligungsprozess wurde die Planung in den Verkehrsausschuss des Stadtrates eingebracht und von diesem einstimmig beschlossen.
Ein weiteres denkmalgeschütztes Gebäude für immer verloren?
Uns wurde von besorgten Bürgern mitgeteilt, dass das Gelände an der Kreuzung Kemptener Str./Kubinstr. mit dem denkmalgeschützten Haus Nr.2 und einem weiteren seit längerem leerstehenden Haus verkauft werden soll. Die Häuser sollen abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Unsere Recherche vor Ort hat ergeben, dass dies offensichtlich zutrifft. Wir haben uns diesbezüglich unmittelbar an die Denkmalschutzbehörde und an das Baureferat gewandt. Dort war zum Zeitpunkt unserer Anfrage allerdings noch nichts dazu bekannt. Wir würden es sehr bedauern, wenn ein weiteres historisches Gebäude für immer der Vergangenheit angehören sollte. Natürlich ist auch bei uns der Fortschritt nicht aufzuhalten. Aber das heißt ja noch lange nicht, dass dafür alles geopfert werden muss. Wir werden dieses Thema weiterverfolgen und darüber berichten, wenn wir Neuigkeiten erfahren.
Die aktuelle Corona-Lage lässt uns hoffen, dass wir nun vielleicht doch bald unsere Mitgliederversammlung mit Neuwahlen abhalten können. Sobald es die weitere Entwicklung zulässt, werden wir dazu einladen.
Natürlich werden wir auch unser Veranstaltungs- und Ausflugsprogramm wieder mit Leben füllen.
Wir freuen uns darauf, Ihnen wieder interessante Themen und Ziele bieten zu können.