Schwabacher Tagblatt vom 23.02.2018, Seite 33
www.nordbayern.de/region/schwabach am 22.02.2018, 13:25 Uhr
Großes Interesse an Informationsabend zum Marthweg
Neue Buslinie von Kornburg zur U-Bahn
Schulleiterin der Beckmannschule bringt selber Stühle
VON THOMAS KARL
Schwerpunkt des Informationsabends in der Worzeldorfer Schule waren die Ausführungen von Matthias Haase, Leiter der Betriebsplanung der VAG. Er sorgte für eine Überraschung, als er erwähnte, dass es während der Sperrung des Marthweges zugleich eine Versuchsphase für einen Busverkehr zwischen Kornburg und dem U-Bahnhof an der Bauernfeindstraße gibt. Diese Linienführung ist ein lange geäußerter Wunsch der Bürger sowie der Parteien in Worzeldorf und Kornburg.
Die Aula der Worzeldorfer Max-Beckmann-Schule war mit doppelt so vielen Interessenten überfüllt. Der Nürnberger Servicebetrieb öffentlicher Raum (SÖR) hatte nur runde 100 Stühle vorbereiten lassen. So schloss die Schulleiterin Claudia Schwegler schnell drei benachbarte Klassen Zimmer auf und stelle sogar selber Stühle für die Besucher bereit. Auch alle Tische wurden als Sitzgelegenheiten benutzt und trotzdem mussten noch etliche Zuhörer stehen.
Zunächst fasste Bernhard Homering vom der Stadt Nürnberg die Überlegungen und Planungen zur Sperrung des Marthwegs vom 26.03 bis 29.04. wegen der Vorbereitungen zur Hafenbrückensanierung zusammen. Er betonte den sehr engen Zeitrahmen, bei dem keine Störungen im Ablauf eintreten dürfen – sonst ist er nicht zu halten.
Der Zeitpunkt ist so gewählt, dass die Schüler nur drei Wochen mit den neuen Linienführungen auskommen müssen. Sollten sich Engpässe ergeben, werden die Fahrpläne nachjustiert, außerdem stehen an den Endpunkten Zusatzbusse bereit.
Es ist auch geplant, die Autobahn unter der Anschlussstelle Königshof gleichzeitig mit deren Sperrung schon für den sechsstreifigen Ausbau der A 73 umzubauen. Die Sanierung des Marthwegs ist so geplant, dass der Verkehr aus der Propsteistraße in den Marthweg mittels Ampelregelung sichergestellt ist. Für die Fußgänger und Radfahrer wird an der Einmündung Wiener Straße eine Ampel installiert, so dass auch während der Bauzeit der Weg von Pillenreuth ins Hafengebiet und damit zur verkürzten Buslinie 66 an der Schleuse sichergestellt ist.
An die Ausführungen von der VAG, bei denen Matthias Haase ausführlich auf die Linienführung zur Bauernfeindstraße einging, schlossen sich sofort eine Reihe von Fragen an. Dabei zeigte sich, dass nach Abschluss der Baumaßnahmen, die für die Verkehrsbetriebe nur eine kurze Zeitspanne umfassen, die alten Linienführungen wieder hergestellt werden.
Eine Ausnahme bildet dabei die Direktverbindung der Linie 53. Die stellt einen Versuchslauf dar, der genauer evaluiert wird. Danach wird im Zusammenhang mit der Überarbeitung des Buskonzepts entschieden, ob diese Verbindung dauerhaft installiert wird. Aus den Reihen der Zuhörerschaft wurden dabei Zweifel an der Aussagekraft der Erhebungen während der Baumaßnahme geäußert, zugleich wurde darauf hingewiesen, dass eine intensive Nutzung des Probebetriebs vielleicht hilfreich für eine Dauerlösung wäre.
Anwohner monierten auch die schlechten und engen Straßenverhältnisse im Bereich Propsteistraße für die Omnibuslinie 51 während der Bauzeit, auch wurde gewünscht, im Zusammenhang mit der Marthwegsanierung die Bushaltestellen mit Wartehäusern auszustatten.
Gefragt wurde auch nach dem zusätzlichen Verkehrsaufkommen durch die Marthwegsperre. Die vermutlich 13 000 Fahrzeuge führen zu erhöhtem Kfz-Aufkommen, wobei wegen der Baumaßnahmen an der A6 bei Schwabach im Bereich Katzwang-Reichelsdorf jetzt schon eine verstärkte Schleichwegbelastung durch Pendler besteht. Aber auf diese Situation hat die Stadt Nürnberg keinen Einfluss. tka